Grand Canyon mit Kindern

Der Grand Canyon…

…ist DAS Wahrzeichen Arizonas und obwohl wir bereits seit mehr als zwei Monaten im Grand Canyon State wohnten, waren wir noch nicht dort. Das musste sich unbedingt ändern. Doch können wir uns wirklich mit drei kleinen Kindern an diese riesige Schlucht wagen? Brauchen wir Leinen (ja, sowas gibt es tatsächlich für Kinder) oder bleiben wir nur in eingezäunten Bereichen? Man kann dort ja schließlich ziemlicht tief fallen… Leider wurde ich weder in Blogs noch Foren wirklich fündig darüber, was man mit Kindern im Grand Canyon Nationalpark am besten unternimmt (außer sie anzuleinen oder durch den Bus rausschauen zu lassen).

Stattdessen bekam ich aber zwei Tage vor Abfahrt einen tollen Tipp von Silke (Safe Travels) via Instagram. Sie riet uns dazu den Grand Canyon mit dem Fahrrad zu erkunden. Spontan haben wir uns daher einen Tag vor der Abfahrt noch einen Fahrradträger für’s Auto gekauft und den Fahrradanhänger eingeladen. Und was soll ich sagen: Das war eine super Entscheidung! Doch dazu später mehr.

South Rim

Nachdem es für 4/5 unserer Familie der erste Ausflug in den Grand Canyon NP war, entschieden wir uns für den South Rim – den südlichen Teil der Schlucht. Dieser ist ganzjährig geöffnet und hat mehrere Lodges, so dass man direkt im Nationalpark übernachten kann. Nachdem wir relativ spontan gebucht hatten, hatten wir nicht mehr wirklich viel Auswahl, daher buchten wir ein Zimmer in der Yavapai Lodge, mit dem wir dann aber auch sehr zufrieden waren.

Bei der Einfahrt in den Nationalpark bekamen wir eine Karte vom South Rim, inklusive der Fahrradwege, so dass wir uns direkt nach der Ankunft auf den Weg machen konnten. Da der bekannte Mather Point am Visitor Center nicht direkt mit dem Fahrrad angefahren werden darf, entschieden wir uns einfach so lange dem Radweg zu folgen, bis er uns an den Rim bringt.

Große Erwartungen

Bevor wir dort ankamen, hatte ich ein paar Bedenken, dass meine Erwartungen enttäuscht werden könnten, dass der Grand Canyon vielleicht doch nicht so beeindruckend ist, wie man überall liest. Die Erwartungen waren einfach hoch. Doch zum Glück war das nicht der Fall – ganz im Gegenteil. Der erste Blick war beeindruckend und überwältigend und das hörte auch nicht auf.

Radeln am Rim

Schon nach dieser ersten halbe Stunde, die wir mit unseren Fahrrädern unterwegs waren, zeigte sich, dass es eine super Entscheidung war. Denn als wir am Rim ankamen, waren wir allein. Nur wir und der Grand Canyon. Denn wir waren an keinem Aussichtspunkt, der auch von den Bussen angesteuert wird, sondern einfach an einem Punkt am Rim Trail, den man nur zu Fuß oder mit dem Rad erreichen kann.

Doch nicht nur wegen der Flexibilität und der Nähe zur Natur waren die Fahrräder eine gute Wahl, sondern auch, weil die Jungs im Fahrradanhänger und -Sitz gut und sicher untergebracht waren. Doch wir wagten es auch die Kinder rauszunehmen und ihnen den Rim aus der Nähe zu zeigen, denn auch sie sollten dieses Naturwunder direkt erleben. Emil blieb dabei natürlich an der Hand oder auf dem Arm. Doch auch so kleine Kinder haben schon ein gutes Gespür für Gefahren und wir als Eltern müssen da auch lernen ihnen zu vertrauen. Emil hat nicht einmal in diesen zwei Tagen am Grand Canyon versucht davon zu laufen. Und auch Felix und Mattis, die immer gerne umher streunen und rennen, haben uns keinen Grund zur Sorge gegeben.

An diesem Abend sind wir noch bis zum Yaki Point geradelt um uns dort den Sonnenuntergang anzuschauen. Auf dem Rückweg in der Dämmerung haben wir ganz viele Hirsche und Rehe gesehen, die direkt vor oder hinter unseren Rädern, den Weg überquert haben. Das war ein ganz besonderes Highlight für die Jungs, die da auch noch mal aussteigen durften.

Der nächste Morgen…

…begann für mich mit einem kurzen Lauf durch’s Village und auf dem Rim Trail zurück zur Lodge. Von dort ging es dann auf die nächste Entdeckungsreise mit den Rädern. Wir radelten bis zum Hermits Rest und genossen dabei die tollen Aussichten auf den Grand Canyon, nach jeder Kurve veränderte sich der Blick. Auf dem Rückweg machten wir dabei mehrere Pausen an den verschiedenen Aussichtspunkten, die auch jedesmal beeindruckende Perpektiven boten. Erschöpft, aber glücklich endete dieser Tag mit einer großen Portion Nudeln, auch für die Beifahrer. 🙂

P.S. Wenn ihr auch mal mit dem Fahrrad am Rim entlang fahren wollt, findet ihr hier Informationen zum Verleih und zu geführten Touren und das macht auch ohne Kinder ganz viel Spaß!

 

 

 

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